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Die unterschätzte Kraft

30.11.2024
Bettina Augustin

Wenn Sie denken, Unternehmenskultur sei nur ein schickes Schlagwort, denken Sie nochmal nach. Unternehmenskultur ist der unsichtbare Motor, der alles in Ihrem Unternehmen antreibt — von der Produktivität Ihrer Teams bis zur Zufriedenheit Ihrer Kunden.

Aber was passiert, wenn dieser Motor stottert? Kosten explodieren, die Innovationskraft versandet, und das Unternehmen gerät ins Straucheln. Hier beleuchte ich, warum eine gute Unternehmenskultur mehr ist als ein »Nice-to-have« und wie Sie eine toxische Arbeitsumgebung in eine produktive Erfolgsgeschichte verwandeln können.

Missverständnisse und Stolperfallen

Viele Unternehmer und Unternehmerinnen oder die dafür eigens bestimmten FunktionsträgerInnen glauben, Kultur ließe sich »mal eben« ändern. Ein paar agile Workshops, neue Bürogestaltung, der Obstkorb auf dem Tisch – und schon läuft’s besser, oder? Nein, das reicht nicht, hat eher Alibifunktion. Unternehmenskultur ist komplex, tief in der Strategie, in Strukturen und Prozessen und in der physischen Ausstattung (Immobilien, Maschinen, etc.) verankert und es braucht Zeit und Reflexion, sie nachhaltig durch all diese Ebenen zu entwickeln. Sie gleicht dem »Kit zwischen den Steinen« eines Hauses. Ohne diese stabile Grundlage bröckelt es.

Ein weiterer Kardinalfehler: Die fehlende Analyse der IST-Kultur, das heißt, sich als Unternehmen besser zu verstehen. Unternehmen träumen von Idealbildern, anstatt sich der Realität zu stellen. Das führt zu unrealistischen Erwartungen und vergeblicher Mühe. Das zeigt sich auch dadurch, wie Mitarbeiter von diesen oberflächlichen Vorgehensweisen reden. Sie erleben diese Bemühungen als übergestülpt, denn sie kennen die eigentlichen Probleme intuitiv sehr genau.

Die versteckten Kosten schlechter Unternehmenskultur

Aber was ist eine gute Unternehmenskultur? Diese Frage lässt sich nicht generell beantworten, sondern nur spezifisch. Das heißt, dass sich ein Unternehmen redlich mit sich auseinandersetzt, mit den Herausforderungen, Krisen, aber auch was gut gemacht wird. Es geht darum, zu benennen, was ist, um konkrete und realistische Ansatzpunkte zu finden, was gemeinsam im Sinne des Kerngeschäfts und des Erfolgs entwickelt werden kann. Dazu braucht es die Bereitschaft, die Situation zu erkennen, die erst durch die Akzeptanz und Integration verschiedener Perspektiven erreicht werden kann und dann auch …. mutige Entscheidungen.
Eine Unternehmenskultur ist nur dann gestört, wenn all dies überspielt und folglich teuer wird — in jeder Hinsicht. Hier ein Überblick, wo (Opportunitäts)kosten, die nirgendwo als solche bilanziert werden, aber explodieren können:

Mitarbeiterfluktuation: Rekrutierungskosten, Wissensverlust und teure Einarbeitungen sind nur die Spitze des Eisbergs.
Geringe Produktivität: Unmotivierte Mitarbeiter leisten weniger — und verpassen Chancen für Umsatz und Innovation.
Kundenunzufriedenheit: Schlechter Service führt zu Loyalitätsverlust — die Rechnung zahlt der Umsatz.
Innovationsstau: Angst vor Fehlern erstickt kreative Ideen, wodurch Marktanteile verloren gehen.
Krankenstände und Burnouts: Stress und Unzufriedenheit lassen Fehlzeiten steigen — und die Effizienz sinkt.

Wie eine gezielte Kulturarbeit Unternehmen transformiert

Eine Kulturentwicklung braucht Zeit und einen klaren Plan. Schnellschüsse bringen nichts, stattdessen sollten Unternehmen strategisch vorgehen:

Führungskräfte einbinden: Kulturveränderung beginnt an der Spitze. Führungspersonen müssen als Vorbilder agieren und Veränderungsbereitschaft vorleben und bereit sein für die Auseinandersetzung.
Individuelle Analyse statt Copy-Paste-Lösungen: Jedes Unternehmen ist anders. Erfolgreiche Kulturarbeit basiert auf maßgeschneiderten Ansätzen.
Messbarkeit schaffen: Tools wie das stairC5-Kompetenzprofil machen Unternehmenskultur sichtbar. Eine datenbasierte Analyse deckt die Wechselwirkungen voneinander abhängiger Prozesse, Verhaltensweisen und strategischer Orientierung auf, benennt Schwachstellen und misst Fortschritte.

Warum sich die Investition in die Unternehmenskultur lohnt

Eine Investition in die Unternehmenskultur ist keine Ausgabe — es ist die beste Versicherung für Ihren langfristigen Erfolg. Studien zeigen:

Fluktuation sinkt: Einsparungen von bis zu 200.000 € jährlich durch geringere Mitarbeiterabwanderung.
Produktivität steigt: Schon 5 % mehr Effizienz können in einem mittelständischen Unternehmen zusätzlichen Umsatz von 150.000 € bringen.
Kundenzufriedenheit wächst: Loyale Kunden sind wiederkehrende Kunden — ein unschätzbarer Vorteil.
Innovationen gelingen: Eine gute Kultur beflügelt Kreativität — und damit die Wettbewerbsfähigkeit.


Die Entwicklung einer starken Unternehmenskultur ist kein Sprint, sondern eine Wanderung. Sie erfordert Geduld, klare Ziele und vor allem Führungskräfte, die Wandel aktiv gestalten wollen. Doch der Aufwand lohnt sich: Eine positive Unternehmenskultur treibt nicht nur Umsatz und Innovation, sondern macht Ihr Unternehmen zum Magneten für Talente und Kunden. Es wäre ein Fehler, Kultur nur als »Soft Skill« abzutun, denn sie ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg. Unternehmensentwicklung ist immer auch die Arbeit an der Kultur.

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