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Führung morgen. Worauf es ankommt

11.12.2016
Bettina Augustin

Noch immer gibt es jede Menge Führungskräfte, übrigens nicht nur aus der Generation X, die hartnäckig ignorieren, dass sich Führungsbeziehungen massiv wandeln werden. Erstens werden in spätestens zehn Jahren mehr als 70 Prozent der Arbeitsnehmer aus der Generation Y kommen und zweitens ist schon jetzt zu beobachten, dass sich die Menschen heute nicht mehr einfach nur ihren Vorgesetzten unterwerfen wollen. Sie wollen ihren Chefs auf Augenhöhe begegnen und mitgestalten. Sie wollen selbst Unternehmer sein und sich denen anschließen, die sie selbst auch schätzen.

Der Arbeitsmarkt ist für kompetente Mitarbeiter besser denn je. Mitarbeiter sind wesentlich wechselbereiter als noch in früheren Zeiten. Und der Wunsch, in der Arbeit einen Teil seiner Erfüllung zu finden, ist Normalität geworden. Dies, verbunden mit einem funktionierenden Privat- und Familienleben, soll das Bedürfnis nach Autonomie decken. Darüber hinaus soll Arbeit Sinn machen. Kaum jemand will sich machtorientierten, arroganten und oftmals auch noch inkompetenten Vorgesetzten aussetzen. Diejenigen, die es dennoch tun, fahren ihre Leistungsfähigkeit dramatisch zurück.

Unter diesen Bedingungen können vielleicht gerade mal 25 Prozent der möglichen Wertschöpfung erreicht werden. Damit ist ein Unternehmen auf Dauer natürlich nicht wettbewerbsfähig, es sei denn, die Mitbewerber machen dieselben Fehler.

Neue Spielregeln

Aber die Konkurrenz schläft nicht. Mehr und mehr Unternehmen, auch mittelständische, erkennen, dass sie sich den künftigen Spielregeln, die nicht mehr von den Machthabern vorgegeben werden, sondern auch von den Mitarbeitern, anpassen müssen. Wer leistungsbereit ist, tendiert mehr und mehr in die Selbstständigkeit oder ist bereit, nicht nur für ein, sondern für mehrere Firmen zu arbeiten. Das heißt auch, dass sich die Grundhaltung derer, die ihre Leistung anbieten, ändert. Arbeitgeber, die bislang die Meinung vertraten, Mitarbeiter könnten froh sein, dass ihnen ein Arbeitsplatz gestellt werde und sie beschäftigt seien, werden eines Besseren belehrt. Immer mehr Menschen entscheiden selbst, wem sie folgen wollen, weil sie nicht folgen müssen.

Wertefundament und Menschenbild

Führungskräfte, die erwarten, dass man sich ihnen anschließt, müssen insofern ein solides Wertefundament und Menschenbild haben und integer sein. Extrinsische Motivatoren wie Gehaltserhöhungen oder Incentives werden zugunsten echter Sinnstiftung und echten Unternehmertums an Bedeutung verlieren. Die Abneigung gegenüber machtbewusster Führung wird weiter wachsen, dafür werden charismatische Führung, natürliche Präsenz und Autorität anerkannt. Die Evolution hat es immer wieder bewiesen, dass sowohl Tier als auch Mensch nur bereitwillig dem folgen, der in dieser Führungsrolle auch wirklich kompetent und verlässlich ist.   

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